letzte Aktualisierung:
03.11.2005

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Vogelgrippe - Wissenswertes in Frage und Antwort

Um was für einen Erreger handelt es sich?ente102
Wie kann ich mich anstecken?
Woran ist eine Infektion beim Menschen zu erkennen?
Wie gefährlich ist die Vogelgrippe für den Menschen?
Schützt eine Impfung vor der Vogelgrippe?
Wie schützen wir uns in Deutschland vor der Vogelgrippe?
Wie wird in Deutschland für den Fall des Auftretens eines Super-Virus vorgesorgt?
Sind genügend antivirale Medikamente verfügbar?
Ist der Verzehr von Geflügel gefährlich?

 

Um was für einen Erreger handelt es sich?huhn

Die Vogelgrippe (auch Geflügelpest genannt) ist eine Erkrankung, die schon seit über 100 Jahren bekannt ist. Die Viren, die diese Erkrankung auslösen, sind häufig bei Zugvögeln, insbesondere Enten, nachzuweisen, ohne dass diese Tiere auch daran erkranken. Nutzgeflügel, z.B. Puten oder Hühner, sind allerdings sehr anfällig.

Von dem Influenzavirus sind bisher 15 Unterarten bekannt, die sich in ihrer krankmachenden Wirkung sehr stark unterscheiden. Darunter sind auch für den Menschen gefährliche Arten wie der Typ H5N1. („H“ steht für das Protein Hemagglutinin, „N“ steht für das Protein Neuraminidase)

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Wie kann ich mich anstecken?

Zum jetzigen Zeitpunkt (d.h. die Virusstämme, so wie sie zurzeit auftreten) ist für eine Ansteckung des Menschen ein intensiver Kontakt mit erkrankten Vögeln notwendig. Daher ist die Vogelgrippe zurzeit bei uns in erster Linie eine „Berufskrankheit“ (Geflügelzüchter, Geflügelhändler, Fahrer von Transportunternehmen, Tierärzte, Mitarbeiter auf Schlachthöfen etc.). Der Virus ist vor allem im Atemwegssekret und im Kot des Geflügels zu finden.

Die Krankheit wird vermutlich durch das Einatmen von virushaltigen Staubpartikeln übertragen. Auch der Verzehr von rohem/ nicht durchgegartem Fleisch infizierter Tiere ist ein möglicher Übertragungsweg.

Die Übertragung von einem infizierten/ erkrankten Menschen auf einen anderen ist bei sehr engem Kontakt in Ausnahmefällen möglich.

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Woran ist eine Infektion beim Menschen zu erkennen?

Die ersten Krankheitssymptome können 2-5, in Ausnahmefällen auch erst 14 Tage nach der Infektion auftreten. Dabei entsprechen die Symptome denen eine Influenza-Grippe (hohes Fieber, Husten, Atemnot, Hals- und Gliederschmerzen). Auch Beschwerden des Magen-Darm-Trakts sind möglich (Übelkeit, erbrechen, Blähungen, Durchfall etc.).

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Wie gefährlich ist die Vogelgrippe für den Menschen?

Die Gefahr des aktuellen Ausbruchs ist zurzeit recht gering. Die Hauptgefahr ist darin zu sehen, dass es zu einer Kombination (Vermischung des Erbgutes) von Influenzaviren des Menschen mit denen des Geflügels kommen könnte. Dann könnte sich ein neuer Supervirus bilden, der wie der menschliche Influenzavirus durch Tröpfcheninfektion übertragen werden könnte und gegen den die (Welt-) Bevölkerung so gut wie keine Abwehrkräfte besitzt. Dann wäre eine so genannte Pandemie mit möglicherweise Millionen von Toten denkbar.

Zu einer solchen Kombination von Menschen- und Vogel-Influenza-Viren könnte es beispielsweise kommen, wenn sich ein Mensch gleichzeitig sowohl mit dem Menschen-Influenza-Virus als auch mit dem Vogel-Influenza-Virus infiziert.

Experten halten die Bildung eines solchen „Supervirus“ vor allem in asiatischen Ländern für wahrscheinlich, da dort oft Mensch und Vogel „unter einem Dach“ leben. Daher ist die derzeitige Ausbreitung der Vogelgrippe noch nicht als besondere Bedrohung für das Wohle der Menschen anzusehen.

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Schützt eine Impfung vor der Vogelgrippe?

Derzeit gibt es keinen Impfstoff, der den Menschen vor einer Infektion mit der Vogelgrippe schützt.

Die jährliche Grippe- Schutzimpfung ist aber dennoch sinnvoll. Zum einen wird dadurch die Wahrscheinlichkeit der Bildung eines neuen Supervirus reduziert, zum anderen schützt sich der Geimpfte ja trotzdem vor der Menschen-Influenza-Grippe; und im Falle einer Infektion mit der Vogelgrippe ist die gleichzeitige Infektion mit dem Menschen-Influenza-Erreger wesentlich weniger wahrscheinlich.

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Wie schützen wir uns in Deutschland vor der Vogelgrippe?

Zum einen besteht ein Einfuhrverbot für Geflügel und Geflügelprodukte aus derzeit betroffenen Regionen. Zum anderen besteht seit einigen Tagen in Deutschland eine generelle Stallpflicht für alles Hausgeflügel, um eine Infektion durch den Kontakt mit Zugvögeln zu verhindern.

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Wie wird in Deutschland für den Fall des Auftretens eines Super-Virus vorgesorgt?

Solange es nicht zur Bildung eines neuen „Super-Virus“ gekommen ist, kann auch noch kein Impfstoff gegen einen solchen neuen Erreger hergestellt werden. Eine solche Entwicklung und Massenherstellung würde dann immer noch ca. 6 Monate dauern.

Allerdings gibt es Medikamente (antivirale Mittel wie z.B. Tamiflu ® ), die bei rechtzeitiger Einnahme nach Auftreten erster Symptome (innerhalb von 48 h) die Symptome einer solchen Infektion stark vermindern können und in den meisten Fällen dann zu einer Heilung führen können. Mit solchen Medikamenten könnte der Zeitraum bist zur Verfügbarkeit eines neuen Impfstoffs überbrückt werden.

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Sind genügend antivirale Medikamente verfügbar?

Dies muss zum jetzigen Zeitpunkt für Deutschland verneint werden, allerdings gibt es von Bundesland zu Bundesland massive Unterschiede.

Experten (zum Beispiel der Weltgesundheitsorganisation WHO) empfehlen, für ca. 20-25 % der jeweiligen Bevölkerung solche Medikamente bereitzuhalten. Damit würde im Falle einer Pandemie zunächst der Personenkreis versorgt werden, der im Gesundheitswesen arbeitet sowie alle Personen, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung notwendig sind (Polizei, Feuerwehr usw.).

In Deutschland ist zurzeit jedoch nur geplant, bis Ende 2006 für ca. 10 % der Bevölkerung solche Medikamente zu kaufen. Heute sind wir auch von diesen (schon geringen) 10 % noch weit entfernt.

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Ist der Verzehr von Geflügel gefährlich?

Das Risiko von der Ansteckung durch den Verzehr von Geflügel (-produkten) ist recht gering, da die Viren bei einer Temperatur von 70 °C inaktiviert werden (man spricht bei Viren eigentlich nicht von „absterben“, da Viren keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und daher im engeren Sinne auch nicht „leben“). Durch den Verzehr von rohem Geflügel könnte es allerdings zu einer Infektion kommen. Die Hauptgefahr geht aber von dem Einatmen von Virushaltigen Staubpartikeln aus.

Die allgemeinen Hygienemaßnahmen bei der Zubereitung von Geflügel (wie Sauberkeit und Händewaschen) sollten natürlich eingehalten werden.

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